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Italiens erste elfenbeinzerstörung


Italiens erste Elfenbeinzerstörung sollte am 31.3.2016 im Circus Maximus in Rom stattfinden. Das war Anlass genug für mich, die laut Asterix, "erstaunlichste Stadt des Universums"  wieder einmal zu besuchen.

 

Hier fand die Elfenbeinzerstörung (Ivory Crush) statt. Der Circus Maximus, Schauplatz antiker Wettkämpfe, Vielen bekannt aus dem Film "Ben Hur", ist heute ein längliches grünes Areal am Fuße des Palatin, dessen Seiten leicht ansteigen, wo früher die Sitzreihen für die Zuschauer waren. Er wird heutzutage für diverse Open Air-Veranstaltungen genutzt. So auch am Donnerstag, 31. März. Die Aufbauten der Bühne und die technischen Gerätschaften für die Elfenbeinzerstörung standen schon bereit, als ich mittags dort vorbeiging.



Bei Beginn der Veranstaltung am Abend wurden zuerst die Hauptorganisatoren der Veranstaltung für ihre Arbeit geehrt. Der Ivory Crush war von der Elephant Action League (EAL) organisiert worden, in Zusammenarbeit mit dem  italienischen Umweltministerium, der italienischen Forstpolizei und natürlich der Stadt Rom. Sie erhielten sehr viel Beifall.

Foto: Aldo Giovannella / Pengolife Projekt
Foto: Aldo Giovannella / Pengolife Projekt

Ungefähr 200 eingeladene Gäste saßen im Publikum. So auch ich. Es war auch sehr viel Presse anwesend.  Kein Wunder, denn auch die in Italien sehr bekannte Sängerin Ornella Vanoni, die sich sehr für Umweltschutz einsetzt, war mit dabei und sprach zum Publikum, genau wie Italiens Umweltminister Gian Luca Galletti, ohne den diese Veranstaltung gar nicht möglich gewesen wäre. Der Minister hielt eine sehr engagierte Rede, in der er die Notwendigkeit eines globalen Umweltschutzes betonte. Die EU spiele eine wichtige Rolle im internationalen Kampf  gegen den Elfenbeinschmuggel. "Ivory cannot have a price," sagte er.


Das hier ist der Elfenbeinhaufen, der zerstört werden sollte. Es handelte sich um etwa eine halbe Tonne, die aus Beschlagnahmungen durch Italiens Zoll stammte. 

Den ersten Stoßzahn legte Ornella Vanoni auf das Förderband, das das Elfenbein in die Mahlmaschine transportieren würde. Den zweiten Stoßzahn übergab der Umweltminister dem Band. Alles wurde auf einer großen Leinwand übertragen.


Danach wurde jeder Stoßzahn und jedes geschnitze Elfenbeinobjekt aus diesem Haufen der Reihe nach auf das Band gelegt.

Die Objekte kurz vor dem Abkippen in die Mahlmaschine
Die Objekte kurz vor dem Abkippen in die Mahlmaschine
Aldo Giovannella vom italienischen Elefantenschutzprojekt Pengolife am Förderband
Aldo Giovannella vom italienischen Elefantenschutzprojekt Pengolife am Förderband


Schließlich durfte auch ich zwei Objekte aufs Band legen - ein sehr bewegender Moment in Gedanken an all die wunderbaren Elefanten, die für diese unnützen Elfenbeinobjekte hatten sterben müssen. 

Die Zerstörungsmaschinen mit Förderband (rechts) und Containern.  Am Ende des Förderwegs  (links) standen schon die LKWs, die das gemahlene Material am Schluss abtransportieren sollten. Das Material sollte anschließend verbrannt werden.

Aldo im Gespräch mit Andrea Crosta von EAL, der den Ivory Crush organisiert hatte.
Aldo im Gespräch mit Andrea Crosta von EAL, der den Ivory Crush organisiert hatte.
Der Minister wird von der Presse belagert und gibt ein Interview
Der Minister wird von der Presse belagert und gibt ein Interview

 

Die Stadt war schon zu Zeiten der alten Römer ein großartiger Ort und hat mit der Elfenbeinzerstörung 2016 erneut bewiesen, daß sie auch heutzutage wegweisend sein kann.

 

Nach diversen Gesprächen und dem guten Gefühl, unter gleichgesinnten Elefantenschützern zu sein, war schließlich alles Elfenbein zerstört, und die Veranstaltung ging zu Ende.

 

DANKE, Italien!

März 2016

 


ZUSATZINFO:

 

Artikel im Umweltkompass  HIER

 

Die  BEDEUTUNG  von  Elfenbeinzerstörungen:

Elfenbeinzerstörungen - Warum?  HIER

 

Video (mit Artikel) zur Elfenbeinzerstörung in Italien HIER und HIER