Alle 15 Minuten stirbt ein Elefant.
Alle 9 Stunden stirbt ein Nashorn.
Beide Tierarten werden in einer Geschwindigkeit abgeschlachtet, dass bei gleichbleibenden Bedingungen gerade noch 10 Jahre bis zu ihrer vollständigen Ausrottung verbleiben.
Der Grund für die Ausrottung sind Aberglaube und Gier.
Aus dem Elfenbein, wegen dem Elefanten sterben, werden Schnitzereien gemacht, die sich wohlhabende Leute (meist Asiaten, speziell Chinesen) gern auf den Schreibtisch stellen, oder Schmuck, mit dem unbedarfte Frauen glauben, sich zu verschönern.
Dem Horn von Nashörnern werden unglaubliche medizinische Kräfte zugeschrieben, die es wissenschaftlich gesehen überhaupt nicht hat. Von der Behebung von Potenzstörungen bis zur Heilung von Krebs reicht der Aberglaube.
Die einzige Hoffnung für das Überleben der ikonischen Tierarten Elefant und Nashorn liegt in einem sofortigen Ende des Elfenbein- und Rhinozeroshornhandels.
Immer mehr Menschen auf dem Globus haben das begriffen und sind, vereint im Protest gegen die Regierungen der Welt, die die Dringlichkeit der Situation nicht erkennen wollen und kein politisches Engagement zeigen, am 4. Oktober 2014 nun zu Tausenden und Abertausenden auf die Straße gegangen, um auf die katastrophale Situation aufmerksam zu machen und um die Führer der Welt zur Aktion aufzufordern und endlich die Gesetze zum Schutz der Dickhäuter zu ändern.
Bereits vor einem Jahr, zum gleichen Datum, gab es den Internationalen Marsch für Elefanten, initiiert vom David Sheldrick Wildlife Trust, an dem sich 40 Städte weltweit beteiligten. Dieses Jahr hat eine von engagierten Durchschnittsbürgern initiierte Bewegung, GMFER (Global March for Elephants and Rhinos, www.march4elephantsandrhinos.org), den Faden aufgegriffen und weitergeführt. Sie organisierten den Globalen Marsch 2014. Es spricht Bände vom Unmut der Menschen und ihrem Entsetzen über das Geschehen, dass in diesem Jahr nun noch weitaus mehr Leute auf die Straße gingen und sich die Zahl der Städte mit rund 135 mehr als verdreifacht hat!
Auch München war wieder Teil dieser weltweiten Demonstration. Dieses Jahr führten wir sie als Mahnwache durch. Die beiden Vereine REA (Rettet die Elefanten Afrikas e.V.) und AGA (Aktionsgemeischaft Artenschutz e.V.) unterstützten die Demonstration.
Wir versammelten uns am Odeonsplatz vor der Feldherrnhalle und machten von 11.15 h bis ca. 14.45 h, als uns der kalte Wind endgültig vertrieb, auf die verzweifelte Lage der Elefanten und Nashörner aufmerksam.
Im Laufe der 3 ½ Stunden unserer Mahnwache kamen ungefähr 60 Leute ganz konkret, um die Demonstration zu unterstützen. Sie kamen nicht nur aus der direkten Umgebung, sondern auch aus dem nahen und fernen Ausland, sogar bis aus den USA. Vertreter des französischen Vereins „Sauvez les Eléphants d'Afrique“, und des Schweizer "Vereins der Elefantenfreunde“ unterstützten die Dickhäuter mit ihrer Gegenwart bei der Mahnwache, halfen beim Stützen der Banner und beim Tragen der Schilder. Es war beeindruckend zu sehen, wievielen Leuten die wertvollen Tiere am Herzen liegen.
Auch der Pappelefant von der Münchner Demonstration 2013 kam wieder auf dem Autodach zum Einsatz. Rot leuchtende Grabkerzen erinnerten an die vielen ermordeten Tiere.
Alle 15 Minuten gab es einen Schlag auf den Gong, der anzeigte, dass gerade wieder ein Elefant gestorben war. Denn durchschnittlich jede Viertelstunde wird ein Elefant in Afrika gewildert.
An unserem Stand gab es eine Petition zu unterzeichnen für den Wiedereinsatz des 100%igen Handelsverbots für Elfenbein. Am Ende der Demo waren zahlreiche Unterschriften auf dem Formular. Und wer wollte, konnte auch für Anti-Wilderer-Projekte der beiden unterstützenden Vereine (REA und AGA) spenden.
Löwe, Elefant und Nashorn begegneten sich mitten in München… (Bild oben)
Tshukudu ist der Name des Kunstwerks zum Thema Rhinozeros, das Hishaam Petersen, ein engagierter Künstler aus Südafrika, mitbrachte und das dann den Mittelpunkt unserer Mahnwache bildete.
Trotz des Oktoberfestes, das am 4. Oktober in München immer noch die Hauptattraktion war (wie man im Hintergrund des Bildes erkennen kann), gab es genügend Passanten, die sich für die Lage der Dickhäuter interessierten, Info-Material mitnahmen und fotografierten.
Wir waren stolz, Teil des Globalen Marsches zu sein, anläßlich dessen an diesem Tag über 30.000 Menschen auf die Straße gegangen sind und sich nachdrücklich und unübersehbar für das Überleben von Elefanten und Nashörnern eingesetzt haben.
GMFER, der"Global March for Elephants and Rhinos" wendet sich mit einer klaren Aussage an die Führer der Welt :
"Wir sind da.
Wir gehen nicht weg.
Wir nehmen euch in die Verantwortung.
Wir geben keine Ruhe, bis jeder Elefant sicher ist und bis jedes Nashorn in Sicherheit leben kann."
1) Forderung nach einem vollständigen Handelsverbot (international und inländisch) für alle Wildtiere und ihrer Körperteile. Dies beinhaltet auch das Schließen aller Verkaufsläden und Schnitzwerkstätten für Elfenbein und Horn und den Verzicht auf den Konsum von Wildtierprodukten und Produkten von allen gefährdeten Arten.
2) Forderung der Zerstörung von konfiszierten Lagern aus Wildtierprodukten.
3) Gesetze müssen geändert/verstärkt werden, Strafen müssen erhöht werden bei allen kriminellen Aktivitäten, die der illegale Wildtierhandel mit sich bringt. (Wilderei, Schmuggel, Handel, Korruption.)
4) Internationale Zusammenarbeit in Bezug auf Verfolgung von Straftaten in Bezug auf Wildtierhandel.